für Menschen von 18 bis 80 Jahren Kontakt
Ein kraftvolles Initiationsritual im Spiegel der Natur: Die Visionssuche ist eine lebendige Reise in die Tiefen deiner Seele. Sie lädt dich ein, bedeutende Lebensübergänge zu verstehen und diese mit Leidenschaft zu erleben. Danach kehrst du gestärkt und voller Lebensfreude in deine Welt zurück – bereit, deinen Weg mit klarer Vision und neuem Elan zu gehen.
4 Tage Auszeit: Alleine, fastend und ohne festes Dach über dem Kopf gehst du hinaus, um nach einer Vision für dein Leben zu fragen. Gut vorbereitet und von uns behütet, gibt dir diese intensive Erfahrung die Möglichkeit, deinen Willen zur Veränderung zu bestätigen.
Deine Schwellenzeit: In Zeiten des Übergangs, wenn Altes vergeht und Neues entsteht, wird die Natur zum Spiegel deiner inneren Reise. Unser Angebot lädt dich ein, in der Natur Antworten auf deine tiefsten Lebensfragen zu finden. Dabei kannst du die Weisheit der Natur nutzen, um Klarheit und spirituelle Ausrichtung in dieser besonderen Phase deines Lebens zu erfahren.
Jeweils 4 Tage Vor- und Nachbereitung: In der Gruppe bereiten wir die Solozeit gemeinschaftlich vor und nach. Dabei werden Verhaltensgrundsätze, Sicherheitsregeln und dein persönliches Anliegen für die Visionssuche erarbeitet. Hilfreiche Tipps, Prozessmodelle und Bewältigungsstrategien werden geteilt. Es wird gegessen, gesungen, geweint und gelacht. Nach der Rückkehr hören wir deine Geschichte, teilen Erfahrungen und Erkenntnisse und feiern gemeinsam das Leben.
Mein Partner und ich begleiten Dich, unterstützt von Johanna & Dem Ältesten
Veränderungen geschehen in unserer heutigen Welt teilweise so schnell, dass wir sie erst gar nicht mitbekommen oder sie erst hinterher wirklich realisieren und verarbeiten. Doch manchmal hat man auch schon so eine Ahnung, dass ein persönlicher Wandel ansteht...
Die Visionssuche ist ein uraltes Übergangsritual, welches uns dabei helfen kann, die eigene momentane Lebenssituation und die dahinterliegenden Wandlungsprozesse bewusst wahrzunehmen und den Übergang in eine neue Phase mit all ihren Veränderungen anzunehmen und zu bekräftigen. Dies geht, indem wir einmal so weit wie möglich aus unserem Alltag und unseren Rollengefügen heraustreten und uns Zeit nehmen, im Spiegel der Natur einen genauen und liebevoll - wohlwollenden Blick auf uns selbst zu richten. In dieser Zeit können wir eine wünschenswerte aktualisierte Vision für unser Selbst und die kommende Zeit entwickeln.
In der Vorbereitungszeit kristallisieren sich oft folgende Schwerpunkte heraus:
Mitten im Hinterland der ligurischen Küste, ca 15 km Luftlinie vom Meer, etwa mittig zwischen Genua und Pisa gelegen, befindet sich das Gästehaus von Rosanna & Antonio, unseren Freunden, die dort mit ihren beiden Söhnen einen Bio- Gemüseanbau betreiben. Sie hüten einen Ort inmitten von zerklüftetem Kastanien’dschungel’, durchzogen von tiefliegenden Bächen und aufstrebenden Bergzügen.
Der höchste Pass dort liegt auf 1100 m und jede Bergkuppe ist grün bewachsen. Von außen betrachtet ein liebliches, fruchtbares Bild. Durchzogen von wenigen Fernwanderpfaden, ist es durch die Zerklüftung doch ein wildes Land, in dem viele Tiere zuhause sind. Eine gesunde Landschaft, mit vielen Naturschutzgebieten, so lieblich zugleich, daß Schmetterlinge und Glühwürmchen zuhause sind.
Wenn wir den Ort mitten im Wald erreichen, empfängt uns ein Platz voller Kraft und Freude, der eine besondere Atmosphäre ausstrahlt. Man merkt sofort, dass er von Menschen behütet und gepflegt wird, die gerne Gäste empfangen. Insbesondere solche, die den geborgenen Platz mit seinem wilden Umland für ihre Begegnung und ihre Prozess mit der Natur zu schätzen wissen.
Wir sind in 3 Ferienwohnungen untergebracht. Im oberen Stockwerk befinden sich die Schlafgelegenheiten. Einzelzimmer sind nicht vorhanden. Im unteren Bereich sind Bäder, Küche und Gruppenraum für kühlere und regnerische Tage.
Die Einkäufe erledigt das Team vorher, kochen werden wir gemeinsam. Handtücher und Bettwäsche sind vorhanden. Organisation, Reinigung und Pflege der Räume obliegt uns als Gruppe.
Die Themen, die Menschen zur Visionssuche bewegen, spiegeln die Vielfalt ihrer Lebensgeschichten wider. Teilnehmende sind zwischen 16 und 80 Jahren alt und kommen aus allen sozialen Schichten und Berufen, unabhängig von ihrer Erfahrung mit Ritualen. Die Visionssuche adressiert individuelle Herausforderungen, sei es Krankheit, Heilung, Beziehungsfragen, Trauer, berufliche Neuorientierung oder die Sinnsuche im Leben.
Ein Jugendlicher könnte die Visionssuche nutzen, um den Übergang von der Kindheit zu vollziehen, während ein Mann die Verantwortung als Ehemann und Vater annehmen möchte. Eine Frau könnte in Erwägung ziehen, Mutter zu werden, während eine andere sich von der Rolle des "ewigen Opfers" befreien möchte. Auch die Bestätigung oder Trennung von Partnerschaften sowie der Abschied von verstorbenen Angehörigen können Beweggründe sein.
Im Kern geht es um Wandlung: Veränderungen im Selbstbild, in sozialen Rollen und Wahrnehmungen. Dazu zählen biologische Übergänge wie Geburt, Tod, Pupertät, Jugend, Schwangerschaft, Elternschaft und der Verlust von geliebten Menschen, sowie soziale Veränderungen wie Heirat, Trennung, Berufswechsel oder Pensionierung.
Viele Menschen ziehen sich auch zurück, um eine bereits bestehende Lebensphase mit Sinn zu füllen oder um ihre Identität zu erforschen. Manche suchen nach einer tieferen Verbindung zur Natur oder einer spirituellen Erfahrung. Bei allem, was die Teilnehmenden antreibt, unterstützen die Leitenden diese Wandlungsprozesse, ohne therapeutische Ansätze zu verfolgen. Sie verstehen sich als Begleiter in einem symbolischen Prozess der Transformation.
Zum Fasten:
Fasten ist ein zentrales Element in Übergangsritualen und verleiht der Visionssuche eine intensive körperliche Dimension. Während dieser Zeit verzichten Teilnehmende bewusst auf soziale Interaktionen, einen geschützten Raum, Nahrung und oft auch auf Schlaf.
Dieser Verzicht eröffnet eine veränderte Wahrnehmung und fördert eine Erweiterung des Bewusstseins, klärt den Geist und schärft die Sinne – die Grenzen zwischen uns und der Welt werden durchlässiger. Manchmal stellen sich klare Träume und große Gefühle ein.
Das Trinken von klarem Wasser unterstützt nicht nur die körperliche Entgiftung durch das Fasten, sondern befördert auch die Verarbeitung der Gefühle und unterstützt den Geist beim Auflösen starrer Strukturen.
Die Reaktionen auf das Fasten sind individuell: Manche erleben ein Gefühl der Leichtigkeit und Energie, während andere unter Beschwerden wie Übelkeit oder Müdigkeit leiden. Intensive Emotionen und klare Träume können ebenfalls auftreten. Schwäche oder Erschöpfung zu akzeptieren kann heilsam sein.
Für Teilnehmende, die Medikamente einnehmen, können die Fastenregeln in Absprache mit den Leiterinnen und Leitern der Visionssuche flexibel gestaltet werden.
Ablauf
Nach Anreise, der Einrichtung im Quartier und erstem gemeinsamem Essen beginnen wir mit dem ersten Teil:
Vorbereitung
4 Tage (Trennung/Ablösung)
Bei Sonnenaufgang des 5. Tages verabschieden wir die Teilnehmer zeremoniell:
Visionssuche
4 Tage (Schwellenzeit)
Vier Tage und Nächte verbringen die Teilnehmer allein und fastend in der Wildnis. Die Leitenden der Visionssuche befinden sich im Haus, welches zugleich unser Basislager ist, um die Sicherheit der Gruppe zu gewährleisten und Unterstützung anzubieten, wo immer nötig.
Am Morgen des 9. Tages kehren alle wohlbehalten zurück.
Nachbereitung
4 Tage (Wiedereingliederung)
Mit einem gemeinsamen Ausflug ans Meer und ligurischer Pizza in einem benachbarten Dorf, sowie einem Fest feiern wir die ‘Neugeburt’ und die Freude, wieder in der Gemeinschaft zu sein.
Geschichtliches
Der Begriff „Visionssuche“ oder im Englischen „Vision Quest“ leitet sich vom lateinischen „videre“ ab, was so viel wie „sehen, schauen, erkennen“ bedeutet, und geht zurück auf die Wörter „visio“ für „Gesicht“ und „quaerere“ für „suchen, erkennen“.
Im europäischen Mittelalter bezeichnete „Quest“ eine suchende Wanderung oder Wallfahrt ins Unbekannte, eine „heilige Suche“ der Ritter nach spiritueller Erkenntnis.
Die heutige Form der Visionssuche ist jedoch tief verwurzelt in den Traditionen der nordamerikanischen Prärieindianer, insbesondere der Lakota-Sioux. Analog zu den australischen Aborigines haben sie diese uralte Praxis der Selbstsuche in der Natur bis in die Gegenwart bewahrt. Bei den Lakota wird die Visionssuche als „Hanblecheya“ bezeichnet, was „Flehen um ein Gesicht“ bedeutet, und sie wird in den Great Plains des amerikanischen Südwestens durch mehrtägiges, oft sogar wasserfreies Fasten durchgeführt.
Die Bezeichnung „Vision Quest“ durch christliche Missionare deutet darauf hin, dass sie durch diese Praxis an eigene europäische Traditionen erinnert wurden. Historische Untersuchungen zeigen, dass das einsame Fasten in der Wildnis kein ausschließlich indigenes Ritual ist, sondern global in Übergangszeiten praktiziert wurde.
Auch in Europa existieren zahlreiche Hinweise auf vergleichbare Bräuche. Dies beginnt mit den Legenden rund um den germanischen Gott Odin, umfasst griechische und römische Mythen und führt zu den frühchristlichen Traditionen des Fastens der biblischen „Wüstenväter“ sowie zur Gralssuche des Mittelalters. Viele Märchen, die oft auf uralten, mündlich überlieferten Legenden basieren, verweisen ebenfalls auf einen weit verbreiteten Brauch von Übergangsriten. Häufig geht es in diesen Geschichten darum, dass Personen ihre gewohnte Umgebung hinter sich lassen, allein in den dunklen Wald eintreten, sich dort unbekannten Gefahren und inneren Dämonen stellen, diese mit reinem Herzen überwinden und schließlich verwandelt in ihre Gemeinschaft zurückkehren.
Somit wird klar, dass die Visionssuche nicht lediglich eine „exotische“ Praxis ist, sondern eine moderne Verbindung zu einem uralten Heilungs- und Übergangsprozess unserer Vorfahren darstellt.
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